Alltagskultur / Jemanden zu sich einladen

A1 Einstieg
Sie finden hier einige Regeln, die man beim Empfang von Gästen einhalten sollte.
Ist es in Ihrem Land, Ihrer Alltagskultur üblich, Freunde in sein Haus einzuladen? Sind vor dem Eintritt ins Haus Bräuche zu beachten? Müssen diese auch von den eingeladenen Gästen beachtet werden? Kann man zu Nachbarn oder Freunden gehen ohne eingeladen zu sein? Gibt es eine kleine Mauer, einen Zaun, eine Hecke oder eine andere Absperrung, welche den privaten Bereich von der Straße trennt? Verbringt man den Abend auf der Straße oder in den Häusern?

In Frankreich, Belgien und der Schweiz sind die Wohnbereiche oft durch eine Mauer, eine Schranke oder Pflanzungen vom öffentlichen Bereich abgetrennt. Es ist nicht üblich, seine Schuhe vor der Eingangstür seiner Wohnung zu lassen, was insbesondere auch für Gäste gilt. Man sieht jedoch oft, dass gewisse Familien ihre Schuhe unmittelbar hinter der Eingangstür ausziehen, um ihre Wohnung nicht zu verschmutzen. Man kann seine Gäste nicht verpflichten, ihre Schuhe auszuziehen, jedoch können die Gäste fragen, ob sie ihre Schuhe ausziehen sollen oder können.

Oft verhindert das Klima Unterhaltungen mit den Nachbarn im Freien. Man freut sich, seine Nachbarn, Freunde, Verwandte in sein Haus zu einem Aperitif, einem Kaffee, einem normalen oder Feinschmecker-Abendessen einladen zu können. Alles hängt vom Alter und den Mitteln des Gastgebers ab! Ist im Haus nicht genug Platz, so kann man auch in ein Restaurant einladen, was jedoch teuer werden kann. Der Aperitif (auch "Apéro" genannt) besteht aus einem Getränk und Kleinigkeiten zum Knabbern, wie Erdnüssen, Oliven, rohes Gemüse (Tomaten, Radieschen), Salzgebäck usw. Er wird normalerweise vor dem Essen serviert. In Frankreich und Belgien kann man auch seine Kollegen zu einem "apéro" einladen. Man prostet sich zu und wünscht sich "Santé !" (Gesundheit). Um mehr über die Gewohnheiten beim gemeinsamen Essen zu erfahren, klicken Sie bitte hier.

Gewisse Familien ziehen es vor, spontan einzuladen, andere bevorzugen eine mehr formelle Einladung, um ihre Freunde oder Verwandten unter guten Bedingungen empfangen zu können. Der Sinn für Gastfreundschaft ist somit unterschiedlich. In Frankreich und Belgien können Eingeladene eine Viertelstunde nach der von den Gastgebern angesetzten Zeit eintreffen. Die eingeladenen Personen bleiben nur im Wohn- oder Esszimmer, können jedoch eventuell in die Küche gehen, wenn sie ihren Gastgebern sehr nahe stehen. Wird man eingeladen, so ist es üblich ein Geschenk mitzubringen, wie Blumen (mit Papier umwickelt), eine Flasche Wein, einen Nachtisch oder eine Schachtel Pralinen. 

Man kann mit seinen Freunden keine großen Feiern organisieren, die mit viel Lärm verbunden sind, ohne zuvor die Nachbarn in höflicher Weise hierüber in Kenntnis zu setzen. In einem Wohngebäude darf man nach 22 Uhr keinen Lärm machen, wie den Fernseher oder ein Radio zu laut einstellen oder geräuschvolle Haushaltsgeräte, wie Waschmaschinen oder Staubsauger betreiben. Man darf auch nicht auf dem Balkon grillen.

Übungen zur praktischen Anwendung

Kultur(en): jemanden einladen

A1
4 Übungen
Betrachten • Interkulturell (tägliches Leben / Wohnung)